Die Sänger aus Veringensatdt präsentieren ihr Liedgut in der Kirche St. Martin. (Foto: Sabine Rösch)

Veringenstädter singen für krankes Kind

Der Veringenstädter Gospelchor Living Voices gibt am Sonntag, 10. November, ab 17 Uhr sein Jahreskonzert in der Kirche St. Martin in Inneringen. Die Chormitglieder haben sich kurzfristig dazu entschlossen, das Konzert für einen guten Zweck auszurichten. Der Eintritt ist frei, doch der Spendenerlös des Abends soll in die Therapie von Jakob Mayer fließen, denn der 18 Monate alte Junge leidet an der seltenen Krankheit Spinale Muskelatrophie (SMA).

Kurz vor dem ersten Geburtstag ihres Sohnes haben Claudia und Johannes Mayer die schockierende Nachricht erhalten, dass ihr Sohn, an der angeborenen Muskelschwunderkrankung SMA leidet. Dabei bilden sich motorische Nervenzellen aufgrund eines Gendefekts fortschreitend zurück und bewirken, dass die Impulse nicht an die Muskeln weitergeleitet werden und diese sich so auch zurückbilden. Der 18 Monate alte Jakob kann noch nicht sitzen oder stehen, zudem sind durch díe Krankheit Kau- und Schluckfunktion stark beeinträchtigt.

Gerlinde Danner ist die Großmutter des Jungen und erzählt, dass schon bald nach der Geburt Jakobs Besorgnis aufkam. Es war offensichtlich, dass das Kleinkind kaum strampelte, zappelte, sich bewegte oder zu brabbeln begann. „Wir dachten zunächst, der Jakob ist halt arg gemütlich und bewegt sich daher so wenig“, blickt Gerlinde Danner zurück. Doch nach einer Vielzahl von Untersuchungen, Tests und Arztbesuchen, wurde die Ursache in der Kinderklinik in Tübingen diagnostiziert. Seither ist Jakob in stetiger Behandlung, sein Tag besteht aus Physiotherapie, Logopädie, Gymnastik, Massagen, Inhalieren und vielen weiteren Maßnahmen. Er habe auch schon kleine motorische Fortschritte gemacht, erklären Gerlinde Danner und Melanie Drissner, Jakobs Tante. Als sehr hilfreiches Gerät habe sich die sogenannte Galileo-Trainingsplatte erwiesen. Durch Vibrationen werden die Muskeln ständig angeregt, eine Rückbildung wird somit aufgehalten. Das Gerät kann problemlos zu Hause benutzt werden, ist aber in der Anschaffung mit über 5 000 Euro sehr teuer. Die Kosten für die Anschaffung eines solchen Geräts wird von der Krankenkasse nicht übernommen.

Deshalb möchte der Chor die Anschaffung dieses Hilfsmittels unterstützen. Chorleiter Anton Roggenstein hat extra für das Benefizkonzert eine große Mischung aus dem umfangreichen Repertoire des Chores zusammengestellt. Auch zahlreiche neue Lieder werden an dem Abend zu hören sein. „Unsere Lieder werden nicht nur gesungen, sondern gelebt“, erklärt Chorleiter Roggenstein. Die etwa 30 Chormitglieder bieten von der zarten bis zur wuchtigen Stimme alles auf, um das Publikum mit ihrem Programm zu begeistern. Musikalisch unterstützt wird der Chor durch seinen Leiter am Klavier, Martin Schidlo am Schlagzeug und Ekki Heim am Bass. Im Anschluss an das Konzert gibt es im Haus der Begegnung einen Stehempfang.

 

Quelle: schwäbische.de